So werden Birnbäume geschnitten
 
Birnbäume können großund alt werden,wenn sie auf Birnen-sämlingswurzeln stehen. Für den Garten eignen sich auf spezielle Quittenunterlagen veredelte Bäume besser. Sie wachsen moderat, dennoch kann nicht wirklich von Zwergobst die Rede sein. Birnen wachsen nämlich zielstrebig dem Licht entgegen, was sich als durchgehender Stamm mit beachtlichem Jahrestrieb bemerkbar macht. Zudem neigen Birnen dazu, Ihre Kraft vor allem in der oberen Hälfte der
 
Kronen zu investieren. Dieses "Überbauen" führt dazu, daß die unteren Äste immer weniger wachsen und kaum noch brauchbare Früchte bilden. Doch dagegen gibt es regu-lierende Schnittmaßnahmen. Unsere Illustration (links) zeigt einen mehrjährigen, aber noch jungen Baum, an dem die beschrieben Entwicklung schon abzusehen ist. Spätestens jetzt wären folgende Schnittmaßnahmen sinnvoll, die am besten jährlich durchgeführt werden.


1.
Bremsen sie den senkrechten Wuchs, in dem Sie die Spitze kappen. Aber nicht einfach stark einkürzen. Das würde die Bildung wenigstens einer neuen starkwachsenden Spitze provozieren. Leiten Sie die Wuchskraft auf einen schwachen Trieb ab.

2. Sorgen Sie beizeiten und regelmäßig dafür, daß eine oben zu breite Krone die Äste darunter nicht erdrückt. Dazu kürzen Sie allzu lange Seitentriebe mäßig ein. Das Ziel ist eine spitze Pyramide, flache Kronen werden Sie bei Birnen kaum erziehen können.

3. Beim Einkürzen der Seitentriebe achten Sie darauf, daß, ähnlich wie beim Spitzentrieb, auf junge nicht zu starke Triebe abgesetzt wird. Zudem neigen Birnen zu einem bogigen Wuchs, der durch den Behang mit Früchten verursacht wird. Diese, stark herabhängenden Triebe werden etwa an ihrem Scheitel auf steil nach außen weisende Jungtriebe eingekürzt.
 


Junges Holz trägt die schönsten Früchte

Illustration oben: Mit den links beschriebenen Grund-sätzen läßt sich eine Spindelkrone gut gestalten gut gestalten, die sowohl in der Höhe als auch in der Breite innerhalb beherrschbarer Ausmaße bleibt. Besonders platzsparend ist die schlanke Spindel mit viel Fruchtholz in Stammnähe. Sie erfordert einen Schnitt, der sicherstellt, daß immer ausreichend Fruchtholz vorhanden ist, ohne das der Baum vergreist. Es darf nämlich für jeden entfernten alten Fruchtast ein einjähriger Trieb stehenbleiben, der die entstandene Lücke füllt.
Denken Sie immer daran: Junges und kräftiges Fruchtholz bringt die besten Früchte. Was älter ist als drei Jahre, blüht zwar auch üppig, ernährt aber die daran entstehenden Früchte nicht immer optimal. Außerdem macht es die Krone unnötig dicht.
Grundsätzlich besteht eine Schlanke Spindel nur aus einem Stamm ohne Leitäste und aus Fruchtholz, das direkt aus ihm entspringt. Fruchtäste, die älter sind als drei Jahre werden entfernt. Einjährige Triebe werden nicht, wie häufig zu sehen, komplett entfernt. Einige müssen bleiben, um wieder zu neuem Fruchtholz zu werden.



Quelle: Text und Bildmaterial aus "Garten-Zeitung" Dezember 2006
www.gartenzeitung.de

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