Gewusst wie:
Stoppt die Möhrenfliege

Steckbrief : Die Möhrenfliege als Vollinsekt wird höchstens 5 mm groß,ist schwarz gefärbt mit rötlichen Beinen und durchscheinenden Flügeln. Aus winzigen Eiern schlüpfen weißliche, ausgewachsen 5 - 8 mm lange Larven. Larven und Puppen überwintern im Boden. Etwa ab Mitte Mai fliegen die Fliegen der ersten Generation und legen ab Ende Mai bis ende Juni Eier in die Nähe von Möhren oder direkt an die Wurzeln.
Die Maden benagen zuerst die feinen Faserwurzeln, fressen sich dann in die Rüben ein und verursachen die bekannten, dunkel gefärbten Gänge. Das zerstörte Gewebe fault leicht.Die zweite Fliegengeneration folgt im August / September. Weil Puppen und Larven im Boden überwintern, außerdem auch Sellerie, Pastinaken, Dill, Petersilie und andere Gemüsearten als Wirtspflanzen dienen können, hilft Fruchtwechsel nicht viel. Die Wartezeit müsste schon 3, besser 5 Jahre betragen. Auch Mischkultur mit Zwiebeln oder Porree hält die Fliegen nicht ausreichend fern.
Generell ist zu beachten : Möhrenfliegen lieben ruhige, feuchte Luft und ziemlich viel Wärme. Wo in engem Pflanzenbestand auf kleiner Fläche, vieleicht noch zwischen hohen    

  

Hecken, Niederschläge langsam abtrocknen, der Boden praktisch immer feucht bleibt, die relative Luftfeuchtigkeit hoch ist (60% und mehr), legt die Fliege vorwiegend abends besonders gern ihre Eier. Daher sollten Möhren immer windoffen angebaut werden. Je mehr Luftbewegung, desto ungünstiger für die Fliege.
Die beste Absicherung gegen Befall mit Möhrenfliege bieten Kulturschutznetze, deren Maschen so klein sind, dass die Insekten nicht hindurchschlüpfen können. Die Netze sind auch so leicht, dass sie während der gesamten Kulturzeit der Möhren auf den Pflanzen bleiben können, was sie von Folie oder Vlies unterscheidet. Das Netz soll möglichst lückenlos abschließen, muss also an den Rändern mit Erde, Steinen, Brettern entsprechend beschwert werden. Mit zunehmender Höhe der Möhren lockert man das Netz, das zunächst ziemlich straff direkt auf der Erde lag, steckt eventuell Drahtbögen, ähnlich wie für Folientunnel.
Fliegen, die aus den im Boden überwinterten Puppen schlüpfen, gefährden die Möhren nicht, weil sie unter dem Netz zu wenig Bewegungsfreiheit für den notwendigen Reifeflug haben und daher unfruchtbar sind.


I. Jaehner



Qwelle: EISENBAHN-LANDWIRT, 2007 (Heft 4)

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