Der Nutzgarten im Juli
Monat des Beerenobstes

In diesem Monat können auch die Besitzer kleiner Gärten in Obst schwelgen, denn es reifen außer Erdbeere Johannesbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, gegen Ende des Monats erste Brombeeren. Man sollte diese Möglichkeit unbedingt wahrnehmen, denn diese Obstarten brauchen nicht viel Platz, und die Pflege lässt sich bald lernen. Zu all den Beerenobstarten kommen Kirschen, frühe Pflaumen und Pfirsiche. Gegen Ende des Monats sind früheste Apfel- und Birnensorten pflückreif.
            Frische Erdbeeren bis September liefern mehrmals tragende Sorten. Sie müssen nach dem ersten Ernteschub ähnlich den einmal tragenden nach Ernteschluss gedüngt werden zur Kräftigung für den zweiten Ernteschub bzw. zur Bildung von Blütenknospenanlagen für das Folgejahr. Man lockert die Erde  zwischen den Reihen, entfernt Ausläufer.
Das Zurückschneiden diesjähriger Triebe an Spindelbüschen und Spalieren von Kernobst (Grünschnitt oder Pinzieren) wird fortgesetzt. Frühreifende Pfirsiche und Sauerkirschen können nach der Ernte ausgelichtet werden, desgleichen Sträucher frühreifender Beerenobstarten. So geht nicht unnötig viel Kraft in überflüssige Triebe, die dann doch entfernt werden müssen. Die Stämme von Apfel- und Birnbäumen werden mit Fanggürteln versehen, die die Raupen des Apfelwicklers (Obstmade) daran hintern,

 

an den Stämmen hochzuklettern und sich unter Borkenschuppen zu verpuppen.
Im Gemüsegarten kommt es darauf an, Gemüsearten zur Nachkultur termingerecht zu säen, denn die Zeit zum Wachsen ist nicht mehr lang. In der ersten Julihälfte sät man noch einmal Buschbohnen, Möhren und Rote Beete. Ferner werden im Juli gesät Herbst- und Winterrettiche, Speiserüben, Zichoriensalat, Radiccio, Pak Choi, Chinakohl, Knollenfenchel. Pflanzvorhaben betreffen Endivien, Kopfsalat, Kohlrabi.
Alle im Juli zu säenden oder pflanzenden Gemüsearten sind raschwüchsig, brauchen deswegen ausreichend Wasser und Nährstoffe, was bei der Vorbereitung zu Saat oder Pflanzung entsprechend zu berücksichtigen ist. Folgt eine Gründüngungspflanze als Nachkultur wie etwa Phacelia, Buchweizen, Erdklee oder dergleichen, kann man auf Nährstoffgaben verzichten.
Die Beete sind zu hacken und unkrautfrei zu halten, bei Trockenheit ist zu wässern, Tomaten müssen ausgegeizt werden. Wer zwischen den Pflanzen mulcht, erleichtert sich die Arbeit, weil das Hacken weitgehend entfällt, und spart Wasser, weil es sich länger im Boden hält, weniger verdunstet und dagegen den Pflanzen zugute kommt. Man erntet allerlei Würz- und Heilkräuter für den Wintervorrat.

I. Jaehner


Quelle: Eisenbahn-Landwirt Heft 7 / 2007

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