Düngung auf die einfache Art

Was Gartenbesitzer zum Düngen wissen wollen
Hier ein Auszug aus dem Beitrag.

Auch Pflanzen brauchen Nahrung. Damit Sommerblumen, Stauden und Gemüse üppig gedeihen, muss man von Frühjahr bis Herbst Entzogenes immer wieder durch neue Nährstoffe ergänzen.
Dünger gibt es in unterschiedlichen Formen. Je nach Material und An-wendung können Aussehen und Wirkung sehr verschieden sein. Mineraldünger sind Salze. Gibt man davon zu viel,

   
entwässern sich Pflanzenzellen. An Blättern sieht das wie Verbren-nungen aus. Es gibt nicht wenige Pflanzenfreunde, für die ist das Düngen ein Buch mit sieben Siegeln. Wieviel, womit und vorallem wann? Düngt man falsch oder zu viel, dann leiden nicht nur die Pflanzen, sondern auch wir Menschen und die Umwelt. Hier finden sie die Antwort auf die wichtigsten Fragen.
 


1. Wie weiß ich, wann ich düngen muss?

Hungrige Pflanzen zeigen schwachen Wuchs, zu kleine Früchte und Mangelerscheinungen wie hellgrüne Blätter oder ausgeprägte Blattadern (Eisenmangel). Leicht werden sie von Schädlingen befallen. Vergleichen Sie mit einer gut er-nährten Pflanze.

2. Wie hilfreich ist eine Bodenprobe?
Wer einen Garten hat, sollte sich alle 3-4 Jahre über den Zustand seines Bodens informieren. Düngeempfehlungen geben die Institute und Landwirtschaftskammern. Allerdingsbleibt oft die Frage unbeantwortet: Wieviel Stickstoff muss ich geben? Weil Stickstoff leicht ausgewaschen wird, ändern sich die Werte dauernd. Lassen Sie deshalb diesen bedeutenden Nährstoff aktuell untersuchen.
Sehr einfach kann jeder selbst die Frage nach Kalk- und Säureverhältnis (pH-Wert) untersuchen.Hierfür gibt es z.B. Calcitest (von Neudorff). An einem Teststreifen wird das Ergebnis sichtbar.

8. Was ist eigentlich Langzeitdünger?
Langzeitdünger haben sich auf vielen Gebiten bewährt, denn ihre Anwendung ist schnell und einfach. Dies wurde erreicht durch eine spezielle Umhüllung der Körner. Die Nährstoffe lösen sich bei Feuchtigkeit und höheren Temperaturen heraus. Ist es im Sommer heiß, wächst die Pflanze schneller und entsprechend kommen mehr Nährstoffe frei. Umgekehrt gibt es bei kühlen Temperaturen keine Überdüngung. Erst nach 3, 6 oder 8 Monaten ist der Vorrat erschöpft. Langzeitdünger machen das Düngen bequem. Außerdem gibt es keine Verbrennungen.

9. Kann Dünger alt werden und verderben?
Ein Verfallsdatum gibt es weder bei mineralischen noch bei organischen Düngern. Lagern Sie stets kühl und so, dass der Inhalt nicht nass wird. Bewahren Sie die Packungen gut verschlossen und unzugänglich für die Kinder auf.




Düngekalender

Die wichtigsten Düngemaßnahmen im Frühling, Sommer und Herbst

Welche Pflanzen? Wann? Womit?
Ziergarten    
Blumenbeete März - August Kompost, Volldünger, Bodenaktivator
Buchs März - August Volldünger, Langzeitdünger
Hecken März - Mai Kompost, Volldünger
Nadelgehölze März - Mai Kompost, Koniferen-Spezialdünger
Rhododendron, Azaleen, Moorbeetpflanzen März - April, Juli Moorbeet-Spezialdünger
Rosen
 
März - April
März - April, E. Juni - August
Hornspäne, organische Dünger
Rosendünger, Langzeitdünger
Staudenbeete März - Mai Kompost, Volldünger, Bodenaktivator
Tannen März - Mai Bittersalz, Koniferendünger
Ziersträucher
 
März - Mai, Juli
März - Anf. April
Kompost, Volldünger, Bodenaktivator
Kalkstickstoff zur Unkrautverhütung
Nutzgarten
Gemüse


März - August
Mai - September
März - Anf. April
Kompost, phosphorarmer Volldünger
bei N-Mangel Wuxal-Flüssigdünger, Kalkammonsalpeter
Kalkstickstoff zur Unkrautverhütung
Tomaten Mai - Juni Tomaten-Langzeitdünger, laufend mit dem Gießen Flüssigdünger
Beerenobst März - Mai, E. Juni - August Kompost, Beerendünger
Erdbeeren März - April, E. Juli - August Volldünger, Beerendünger
Obstbäume
 
März - Mai
Oktober - November
Volldünger, Beerendünger
Kompost, Mist, organische Dünger
Wein
 
März - Mai
Oktober - November
Rinderdung, Beerendünger
Rinderdung, organische Dünger
Rasen


März - April, Juni - Juli
August - Anf. September
März - April, August

Volldünger Entec Rasendünger mit Moos-/ Unkrautvernichter
Langzeitdünger
Balkon, Topfpflanzen
Balkonkästen
 
Mai, Juli - August
Mai, Juli - August
Hornspäne, organische Mischdünger
Langzeitdünger
Hängepetunien Mai - August flüssig fortlaufend beim Gießen
Kübelpflanzen März - September flüssig fortlaufend, Langz.dünger, Combistäbchen mit Insektizid
Zimmerpflanzen März - September flüssig fortlaufend beim Gießen, Combistäbchen mit Insektizid
Zitrusgewächse März - September Langz.dünger, Eisendünger, Wuxal
Kalken
Oktober - März
Oktober, März - Anf. April
Düngekalk, Azetkalk (kohlensaurer Kalk)
Kalkstickstoff zur Unkrautverhütung



10. Was ist eine Grunddüngung?
Nach dem Winter brauchen ausgezehrte Böden einen Grundvorrat an Nährstoffen, der spätestens 2 Wochen vor dem Aussäen in den Boden eingearbeitet wird. Zum Beispiel 20 - 30 g/m² Blaukorn Nitrophoska perfekt mit 15 % Stickstoff, nur 5 % Phosphor, 20 % Kali, Magnesium und Spurenelementen. Für viele Blumen, Kräuter und schwach zehrende Gemüse (Salate, Radieschen, Erbsen) reicht das schon aus.

11. Was ist eine Kopfdüngung?
Gemüse wie Porree, Kohl oder Sellerie haben einen größeren Nährstoffbedarf, den man je nach Wachstum auf 2 (nach dem Anwachsen) oder 3 (Anfang August) Rationen verteilen sollte. Dieser Dünger wird rund um die Köpfe gestreut und mit einer Kralle oder Hacke leicht eingearbeitet. Spülen Sie liegen gebliebene Körner ab, damit sie nicht in den Blattachseln Verbrennungen hervorrufen.

12. Was ist eine Gründüngung?
So werden schnell wachsende Pflanzen bezeichnet, die den Boden bedecken und gesunden. Nach dem flachen Einarbeiten dienen sie zunächst den Bodenlebewesen als Nahrung. Beste Aussaatzeit ist von Juli - Anfang August, wenn die Böden nach der ersten Ernte neue Kraft schöpfen müssen.

14. Wann düngt man Bäume und Sträucher?
Schon lange vor dem Austreiben (Ende Februar - April) sind im noch kühlen Bodendie Wurzeln aktiv und nehmen Nährstoffe auf, um Blätter und Blüten anzuschieben. Von August - September lohnt sich die Ausbringung von Kali - Magnesia. Dieser Mineraldünger fördert das Reifen der Zellwände und macht die Triebe fit für den kommenden Winter. Dies gilt besonders für Obst und Ziersträucher. In extensiv genutzten Gärten genügt es, das Laub zu belassen und über Winter mit einer jährlichen Kompostgabe für mehr Humus zu sorgen.

15. Was tun, wenn man das Düngen vergessen hat?
Eine schnelle Wirkung erzielt man mit flüssiger Düngung, nicht nur über die Wurzeln, sondern bei feuchter Witterung auch über die Blätter, die ebenfalls Nährstoffe aufnehmen können (z.B. mit dem flüssigen Volldünger Wuxal, der auch viele Spurenelemente enthält). Wer keine Kanne schleppen will, mischt ihn beim Gießen mit einem Dosiergerät (z.B. Aquamix von Birchmeier, ca. 36 €) bei. Schon nach ca. 10 Tagen ist die Wirkung zu sehen, bei Mineralsalzen erst nach 2 - 3 Wochen. Organische Dünger müssen zunächst durch Bakterien umgesetzt werden, was Monate dauern kann.

D. Stein



Eisenbahn - Landwirt, Januar 2009 (Heft 1)

 

 


schließen